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Einführung
 
       
       
 
       
Die folgende Nachrichtenbeschreibung basiert auf die Veröffentlichung der "Lagerbestandsbericht-Nachricht" von GS1 Global in der Syntax 4.
 
       
       
 
       
       
 
       
Status

NACHRICHTENTYP: INVOIC
EDIFACT-DIRECTORY: D.01B
EANCOM® SUBSET VERSION: 007


Definition

Die Nachricht dient dem Austausch von Informationen zu Lagerbeständen und geplanten oder Sollbeständen. Die Nachricht Lagerbestandsbericht kann in beliebiger Richtung zwischen Handelspartnern verwendet werden.


Grundsätze

Die ausgetauschten Informationen beziehen sich auf Bestände von Rohmaterialien, Fertigprodukten, Mehrwegcontainern mit einer GS1-Codierung, die ausgetauscht oder zurückgegeben werden können, oder andere lagerfähige Waren.

Die Informationen können zwischen einem Hersteller und einem Distributeur (Großhändler), einem Hersteller und einem Besitzer einer Warensendung, vom Einzelhändler an einen Großhändler, zwischen Hauptverwaltung und Dienstleister usw., ausgetauscht werden.

Die Nachricht beinhaltet die Funktion, das Inventar nach Klassen sowie deren finanziellen Bewertung zu unterscheiden.

Die Mengenangaben zu eingelagerten Produkten können den Anfangsbestand, den tatsächlichen Bestand, Bestände in der Qualitätskontrolle, den schadhaften Bestand sowie Bestandsveränderungen (Wareneingänge oder Annahmeverweigerungen) für eine gegebene Zeitspanne anzeigen.

Die Mengenangaben können sich auch auf geplante oder angestrebte Bestände beziehen, auf Muster- oder Zielbestände, Mindest- und Höchstbestände und auf Schwellwerte für die Nachbestellung.

Die Mengenangaben können sich direkt auf ein Produkt oder Packstück beziehen und in verschiedene Gruppen oder Klassen, z. B. Charge, Standort, Alter usw. eingeteilt werden.

Zu jeder angegebenen Menge sind Statusangaben möglich (Ereignisse und deren Ursache), zusammen mit den Packstückidentifikationen der jeweils eingesetzten physikalischen Einheiten.


Struktur des Lagerbestandsberichtes

Die EANCOM®-Nachricht Lagerbestandsbericht kann zwei verschiedene Basisstrukturen haben, eine einfache und eine erweiterte, je nach dem, ob sich der Lagerbestandsbericht auf einen oder mehrere Lagerorte bezieht.

Bestimmte Angaben zur Lagerung wie zum Beispiel Chargennummern, Produktions- oder spätestes Verkaufsdatum und Informationen zum Transportbehälter können in beiden Basisstrukturen gemacht werden.

Die folgenden Tabellen fassen die möglichen Funktionalitäten mit den hauptsächlich verwendeten Segmenten der einfachen und erweiterten Lagerbestandsberichte zusammen.

(siehe Tabelle 1 und Tabelle 2)

Die Funktionalitäten, wie sie in den Tabellen für einfache und erweiterte Lagerbestandsberichte beschrieben werden, schließen sich nicht notwendigerweise gegenseitig aus. Segmente, die als "nicht verwendet" markiert sind, werden für die beschriebene Funktionalität nicht benötigt, können aber in der Kombination zweier oder mehrerer dargestellter Funktionalitäten zur Anwendung kommen.

Zum Beispiel ist es möglich, mit einem einfachen Lagerbestandsbericht den gesamten Lagerbestand eines Produktes innerhalb einer Lokation anzugeben und dabei die gesamte Menge in Untermengen, unterschieden nach dem Produktionsdatum, einzuteilen. Zusätzlich können die reihenweise angeordneten Paletten, auf denen sich die Waren befinden, zusammen mit einem Paletten-Mindesthaltbarkeitsdatum identifiziert werden.


Identifizierung individueller Transportbehälter

Die Nummer der Versandeinheit (NVE (SSCC))

Die Nummer der Versandeinheit ist ein GS1 Standard zur eindeutigen Identifikation individueller Packstücke. Sie ermöglicht die Identifizierung von Handelsware, die von einer Transportverpackung in verschiedene andere gepackt wird, wie zum Beispiel bei der Kommissionierung von Ware für unterschiedliche Aufträge. Der Standard unterstützt Abläufe wie die Auslieferung, die Distribution und den Wareneingang nicht-standardisierter Verpackungen.

Der 18-stellige Code ist wie folgt strukturiert:


Die Nummer der Versandeinheit kann zur automatischen Datenerfassung mit der GS1/ EAN-128 Barcodesymbologie und dem Datenbezeichner 00 strichcodiert werden. Weitere Informationen entnehmen Sie bitte den entsprechenden Handbüchern zum Standard.


Tabelle 1



Tabelle 2



Qualifier für Mengenangaben im Lagerbestandsbericht

Die folgenden Graphiken zeigen eine vereinfachte Darstellung einiger Mengenangaben zum Bestand, wie sie die Nachricht Lagerbestandsbericht als Teil eines Lagerbestands-Verwaltungssystems vorsieht. Dieser Abschnitt beabsichtigt nicht, einen kurzen Überblick über Lagerbestandssysteme zu geben, da sie sehr komplex sind und von einer großen Anzahl weiterer Parameter abhängen. Ziel ist es, einige Mengenangaben grundsätzlich zu definieren, die mit dem Lagerbestandsbericht übertragen werden können.

Die Graphik zur automatischen Auffüllung des Lagerbestandes zeigt ein Lagermanagementsystem, das in Abhängigkeit von einem festgelegten konstanten Schwellwert eine Bestellung auslöst, wobei der Schwellwert in diesem Beispiel zwischen den festgelegten konstanten Mindest- und Höchstbeständen liegt. Nachfrage und Verkaufsprognose werden als gleichmäßig und stabil in dem betrachteten Zeitraum angenommen.


Die Differenz zwischen dem Höchst- und Mindestbestand ist der Sicherheits- oder Pufferbestand. Wenn der Bestand den Schwellwert für die Nachbestellung unterschreitet, kann eine Bestellung automatisch ausgelöst werden, gefolgt von der Lieferung.

Die Differenz zwischen Schwellwert und Mindestbestand hängt im wesentlichen von der Vorlaufzeit der Lieferung, sowie vom Produktumsatz, dem Preis, den Schwankungen bei Nachfrage und Verkauf und anderen Einflußgrößen ab. Ein Sicherheitsbestand zwischen dem Schwellwert für die Bestellung dem Mindestbestand beugt "out-of-stock" Situationen vor.

Die Differenz zwischen Höchstbestand und Schwellwert hängt im wesentlichen von der Lieferfrequenz, sowie vom Produktumsatz, den Schwankungen bei Nachfrage und Verkauf und anderen Einflußgrößen ab.

Die Lagerbestände können durch die Minimierung der Differenz zwischen dem Höchstbestand und dem Schwellwert verringert werden, z. B. in einer "Just In Time" oder "Quick Response" Umgebung. Ziel ist es, die Produkte auf der Basis des tatsächlichen Verbrauchs zu liefern und durch häufigere Belieferung den Sicherheitsbestand zu beseitigen.


Die Graphik mit dem Sollbestand in Abhängigkeit von der Verkaufsprognose zeigt ein Lagermanagementsystem, ausgehend von einem variablen Sollbestand irgendwo zwischen variablem Höchst- und Mindestbestand. Die Differenz zwischen dem Höchst- und Mindestbestand ist der vorgehaltene Sicherheitsbestand. In diesem Fall variiert die Produktnachfrage und die tatsächlichen Verkaufsdaten (SLSRPT) und Verkaufsprognosen (SLSFCT) bestimmen den Höchst-, Mindest- und Sollbestand.


Ziel ist es, den Ist-Bestand so nah wie möglich dem Sollbestand anzunähern. Häufigere Belieferung und kürzere Lieferzeiten können dies ermöglichen.

Der Schwellwert für die Nachbestellung ist in diesem Fall variabel und zu jeder Zeit vom Sollbestand abhängig. Der Puffer- oder Sicherheitsbestand kann reduziert werden, das heißt, daß Höchst- und Mindestbestand durch genauere Verkaufs- und Verkaufsprognosedaten gegen den Sollbestand konvergieren.

Die Daten zum Ist- und Sollbestand können in Verbindung mit den tatsächlichen Verkaufsdaten (EANCOM®-Verkaufsdatenbericht - SLSRPT) und den Verkaufsprognosedaten (EANCOM®-Verkaufsprognose - SLSFCT) verwendet werden, um Bestände zu erreichen, die nahe am Sollbestand liegen, oder in einer automatisierten Umgebung die Nachbestellung und Lieferung veranlassen.

Genaue Bestands- und Prognosedaten ermöglichen dem Hersteller die bessere Kontrolle der Produktionsanforderungen und Wiederverkäufern die Optimierung des Puffer- oder Sicherheitsbestandes, unter Berücksichtigung der Kosten für die Lagerhaltung und der Marktnachfrage.