Status

NACHRICHTENTYP: INSDES
EDIFACT-DIRECTORY: D.01B
EANCOM® SUBSET VERSION: 003

Definition

Eine Nachricht von einem Partner an den anderen, der die Kontrolle über bestellte Waren hat. Sie enthält Anweisungen, eine Sendung auszuliefern oder abzuholen entsprechend den in der Nachricht enthaltenen Bedingungen.

Grundsätze

Die Lieferanweisung kann von einem Lieferanten oder Käufer an einen Dienstleister gesendet werden.

Die Nachricht kann auf Kopf- oder Positions-Ebene folgende Angaben enthalten:

- Lieferort(e),

- Datumsangaben, zu denen die Lieferung(en) stattfinden soll(en),
  
- usw.


Üblicherweise wird die Lieferanweisung nach der Nachricht für den Ladungs-/Güterumschlag und -transport (HANMOV) gesendet, die dazu verwendet wurde, die Waren für die Auslieferung vorzubereiten.

Die Lieferanweisung darf nicht dazu verwendet werden, um Transportdienstleistungen für die Auslieferung der Waren in Auftrag zu geben. Dazu ist der Transport-/Speditionsauftrag zu verwenden.

Käufer an Lieferanten

Mit der Lieferanweisung Nachricht kann ein Käufer seinem Lieferanten die Freigabe zur Auslieferung bestellter Ware anweisen. Außerdem kann dem Lieferanten mitgeteilt werden, die Auslieferung bereitgestellter Ware zurück zu halten.

Käufer oder Lieferant an Dienstleister

Die Nachricht kann von einem Lieferanten oder Käufer an einen Dienstleister gesendet werden, um ihn aufzufordern, bestimmte Waren auszuliefern oder abzuholen und ihm Lieferorte, Liefertermine und Lieferbedingungen wie z.B., "Bezahlung bei Anlieferung" anzugeben.

Da der Dienstleister außerhalb des üblichen Bestellprozesses zwischen Käufer und Lieferant ist, kann die Nachricht Lieferanweisung vom Lieferanten oder Käufer dazu verwendet werden, dem Dienstleister diejenige Informationen aus der Bestellung mitzuteilen, die für die reibungslose Auslieferung der Waren benötigt werden, wie zum Beispiel die Angabe der Lieferbedingungen oder benötigter Ladehilfsmittel bei der Anlieferung. Der Dienstleister wird dadurch in die Lage versetzt, eine Liefermeldung im Auftrag des Käufers oder Lieferanten erstellen zu können.

Werden gleiche Produkte an verschiedene Lokationen ausgeliefert, sollte die Segmentgruppe 10 mit dem LIN-Segment wiederholt werden, wobei im NAD-Segment der Gruppe 12 jeweils der Lieferort angegeben wird.

Identifikation der zu versendenden Positionen

Innerhalb der Nachricht Lieferanweisung können zu versendende Positionen entweder mit der Globalen Artikelidentnummer GTIN/Global Trade Item Number (GTIN) oder der Nummer der Versandeinheit (NVE (SSCC)) identifiziert werden. Folgende Faustregeln sollen als Entscheidungshilfe dienen, welche Methode angewandt und wie sie in der Nachricht umgesetzt werden soll.

1. Globale Artikelidentnummer GTIN/GS1 Global Trade Item Number (GTIN)

Artikelnummern sollten dann zur Identifizierung von Liefereinheiten eingesetzt werden, wenn es sich um vordefinierte Konfigurationen handelt, die feste Eigenschaften besitzen und die üblicherweise in einer Artikelstammdatei (PRICAT) spezifiziert wurden. Ein Beispiel für ein solches Produkt könnte ein Karton mit 24 Dosen Pfirsich sein, bei der ein Karton $ 3,00 kostet.

Die Artikelnummern werden im LIN-Segment aufgeführt. Falls notwendig, können zusätzliche Artikelnummern (z.B., die Nummer der Aktionsvariante oder andere Nummern wie Zolltarifnummern) im PIA-Segment mit den entsprechenden Qualifiern angegeben werden. Das GIN-Segment (Gruppe 10) DARF NICHT verwendet werden, wenn im LIN-Segment Artikelnummern angegeben werden.

Das GIN-Segment in Segmentgruppe 13 (PCI-GIN) darf nur dann verwendet werden, wenn im LIN-Segment Artikelnummern enthalten sind.
Dieses Segment kann - zu Informationszwecken - dazu dienen, NVE (SSCC), die sich auf der Verpackung befinden, anzugeben.

Dieses Segment darf dann nicht benutzt werden, wenn das GIN-Segment in Segmentgruppe 10 verwendet wurde.

2. Nummer der Versandeinheit (NVE (SSCC))

Die Nummer der Versandeinheit (NVE (SSCC)) sollte zur Identifikation von Produktzusammenstellungen auf Umverpackungen verwendet werden. Ein Beispiel einer solchen Zusammenstellung könnte eine Palette sein, die drei verschiedene Produkte enthält: 5 Karton Bohnen, 12 Karton Kaffee und 8 Karton Orangensaft. Jedes Produkt auf der Palette wird durch seine eigene Artikelnummer identifiziert. Die gesamte Palette aber wird durch die NVE (SSCC) identifiziert, eine Nummer, die nur solange gültig ist, solange die Palette als Einheit existiert.

Die NVE (SSCC) wird im GIN-Segment der Segmentgruppe 10 angegeben. Zusätzliche Identifikationen (z.B., Zolltarifnummern) können im PIA-Segment zusammen mit den entsprechenden Qualifiern angegeben werden.

Wird im GIN-Segment der Gruppe 10 die NVE (SSCC) angegeben, dann sollte nicht das GIN-Segment in Gruppe 13, sondern nur das Datenelement 1082 im LIN-Segment, benutzt werden.